Mit einer 2:9-Niederlage ist Deutschland in die Floorball-Weltmeisterschaft 2014 gestartet. In der Scandinavium-Arena unterlagen die Schützlinge von Trainer Philippe Soutter im schwedischen Göteborg vor offiziell 2103 Zuschauern allerdings niemand geringerem als dem amtierenden Vizeweltmeister Finnland.
„Das war eine super Leistung“, kommentierte Soutter das 1:3 (1. Drittel), 0:2 (2.) und 1:4 (3.). „Wir sind unter zehn Gegentoren geblieben, dass haben sich meine Jungs verdient“, freute er sich. Bei der WM 2012 verlor Deutschland noch mit 1:10, damals ebenfalls zum WM-Auftakt – und wurde am Ende Vierter.

Lob der Trainer

Soutter lobte vor allem die kompakte und im Verlauf immer stabilere Defensivleistung. So habe man Finnland dazu gezwungen, es oftmals aus der Ferne zu probieren. Das erkannte auch sein Kollege Petri Kettunen, Coach vom Kontrahenten Finnland an: „Deutschland hat sich sehr gut auf uns vorbereitet, das hat man gesehen. Sie haben es uns schwer gemacht, zu Toren zu kommen.“ Bemerkenswert war aus seiner Sicht dabei die Leistung von Tormann Janek Kohler (Winterthur/Schweiz). „Er war extrem gut. Wir hatten viele Schüsse, die er vereitelte.“

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Mit vereinten Kräften verhindern Tormann Janik Kohler, Tim Böttcher (Nr. 15), Matthias Siede (44) und Maximilian Falkenberger (23) ein Gegentor. / Foto: IFF

In Zahlen: 28 Paraden erfasste das Schiedsgericht des IFF beim 28-Jährigen; gehalten hat er eine Quote von fast 76 Prozent. Fast selbstverständlich, dass Kohler am Ende auf deutscher Seite die Sonderehrung Bester Spieler der Partie erhielt. Nicht nur deswegen traut Kettunen den Deutschen wieder das Erreichen des Viertelfinals zu. „Wenn sie so weitermachen, sollte das möglich sein.“

Erster Treffer bei WM-Premiere

In der Offensive wurden die teils mutigen Angriffe der Deutschen gegen Finnland ebenso belohnt. Dominic Mucha (Mittelland) erwies sich in der 19. Minute als gewieft, als er bei einem Freischlag auf der rechten Seite die Lücke sah, direkt abzog und traf. Das führte zum 1:3-Pausenstand.

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Ausgefuchst: Dominic Mucha freut sich über seinen Treffer zum 1:3 gegen Finnland. / Foto: IFF

Das schönste Tor des Tages war allerdings Tino von Pritzbuer vorbehalten. Der 18-Jährige vom VfL Kaufering markierte bei seiner WM-Premiere mit einem Schuss aus der Drehung das zwischenzeitliche 2:7 (49.). „Ich hab oft genug gehört, dass wir einfach mal schießen sollen. Und in der Situation hatte ich eben etwas Platz“, schilderte er.
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Tino von Pritzbuer nach seinem ersten WM-Treffer. / Foto: Tim Fuhrmann

Den Ball, den von Pritzbuer so ins finnische Netz befördert hatte, sicherte für ihn Tormann Mike Dietz (Hamburg/ Djurgardens), der auf der Ersatzbank mitfieberte. „Der kommt jetzt neben dem Ball von meinem ersten Tor in der Herren-Nationalmannschaft, das ich bei der Qualifikation geschossen habe aufs Regal“, so von Pritzbuer.