Es war angerichtet: Wie schon beim letzten Polish Cup (9:5) ging es für das deutsche Nationalteam gegen die Norweger, gegen welche der Einzug ins Finale der B-Division perfekt gemacht werden sollte. Wie schon beim Auftaktspiel gegen Australien sollte den Deutschen jedoch ihre Jugend und die damit einhergehende Nervosität das Genick brechen. Bereits nach 55 Sekunden setzte es das erste Gegentor. Danach konnte das Spiel bis zur neunten Spielminute ausgeglichen gestaltet werden, beide Teams neutralisierten sich gegenseitig. Ein Powerplaytor der Norweger verpasste Team Germany dann jedoch eine kalte Dusche, von der sie sich erst einmal nicht mehr erholten. Bis zur 28. Minute spielten sich die Skandinavier in einen Rausch und trieben den Spielstand auf 8:0 hoch. Kurz vor der Drittelpause erzielte Nils Hofferbert dann das 1:8, welches sich als Dosenöffner erweisen sollte.
Im dritten Drittel kippte das Spielgeschehen dann nämlich völlig: Die technischen Fehler, Nervositäten und zaghaft geführten Zweikämpfe waren bei den Norwegern zu finden, während die Deutschen druckvoll kombinieren konnten und sich bietende Lücken ausnutzten. Treffer folgte auf Treffer – am Ende reichte die verbleibende Spielzeit jedoch nicht, um den großen Rückstand aufzuholen. Das 8:5 fiel in der 60. Minute. Kurz darauf traf Norwegen noch einmal ins empty net, bevor Bastian Einecke den 9:6-Endstand markierte.
Ausschlaggebend war bei der heutigen Partie mit Sicherheit zu einem sehr großen Prozentsatz die Jugend der deutschen Mannschaft. Während sich sieben Spieler im Kader tummeln, die bei der WM 2019 noch spielberechtigt sind, war es bei Norwegen derer nur einer. Dazu kommt der starke Marius Pedersen, der bereits Einsätze beim A-Nationalteam Norwegens sammeln konnte. Als die Partie schon entschieden wirkte, es für die Deutschen um nichts mehr ging und damit der Druck abfiel, funktionierte plötzlich deutlich mehr – leider zu spät. Morgen, am 07.05., geht es um 10:00 Uhr entweder gegen Estland oder ein zweites Mal gegen Gruppenschreck Australien.
Die Stimmen zum Spiel:
Best Player Adrian Braune: „Das ist natürlich nicht, was wir uns erhofft haben von der WM. In der zweiten Pause haben wir gesagt, dass wir noch mal ein schönes Drittel haben wollen in diesem Halbfinale und haben einfach gefightet, wie es nur geht.“

Co-Trainer Mathis Wittneben: „Im Vergleich zum Polish Cup war der Spielstil der Norweger leicht verändert, dazu war ihr bester Mann (#12 Marius Pedersen, Anm. d. R.) nicht dabei, der das Team enorm verstärkt hat. Insgesamt waren das Balltempo und auch das physische Level der Norweger deutlich höher als bei unserem Sieg dort. Der Traum vom Aufstieg ist für die Jungs jetzt zerplatzt, sie hatten die letzten zwei Jahre über kaum ein anderes Ziel. Im letzten Drittel haben wir uns teuer verkauft und gezeigt, dass wir hier hingehören und auch ins Finale hätten kommen können. Jetzt geht es ans Aufbauen der Jungs, damit sie morgen noch möglichst viel von der WM mitnehmen.“

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