Das spannend erwartete Duell gegen Norwegen hielt, was es versprach. Über die gesamte Partie gesehen war Norwegen leicht überlegen, aber auch Deutschland kam zu einigen hochkarätigen Chancen. Schließlich musste man sich mit 1:4 geschlagen geben.
Das erste Drittel war auf Seiten der Deutschen extrem von Nervosität geprägt. Die Norwegerinnern setzten die Deutschen immer wieder früh unter Druck und zwangen sie zu Fehlern im Spielaufbau. Über das gesamte Drittel gesehen hatte Norwegen so auch deutlich mehr Torschüsse, die meisten davon aber unter Bedrängnis aus dem Halbfeld. Deutschland konnte lediglich durch vereinzelte Konter für Entlastung sorgen, blieb dabei vor allem durch Kisa Reck gefährlich. Auch ein Überzahlspiel nach viereinhalb Minuten konnte Deutschland nicht nutzen. Norwegen machte es besser: nach einer Zeitstrafe gegen Kürth hielt das deutsche Boxplay lange stand, 17 Sekunden vor Ablauf der Strafe traf dann aber Eriksen nach Vorlage von Branting unhaltbar in den Winkel (19.). Mit 0:1 ging es in die Pause.
In die zweiten 20 Minuten startete Deutschland bedeutend besser, das Spiel konnte lange Zeit sogar mit leichten Vorteilen gestaltet werden. Höhepunkt war eine Unterzahlsituation (Kleerbaum hatte 2‘ für ein Handspiel bekommen), in der vor allem gegen Ende der Ball in der gegnerischen Hälfte laufen gelassen und im vier gegen fünf ein Chancenplus erzielt wurde. Die restlichen zehn Minuten gestalteten sich ausgeglichen mit Chancen auf beiden Seiten, die Norwegerinnen kamen vor allem durch scharfe Diagonalbälle immer wieder zu gefährlichen Abschlüssen. Das Drittel endete 0:0.
Der letzte Spielabschnitt begann denkbar schlecht: Ein Freischlag direkt vor dem eigenen Tor wurde über Umwege in eine gegnerische Kelle gespielt – geblockter Schuss, Nachsetzer Rostgard und der Ball kullerte über die Linie (43.). Die deutsche Mannschaft ließ sich davon aber nicht beeindrucken und kam innerhalb von zwei Minuten zu drei Großchancen durch Kleerbaum, Reck und Kürth. Dafür schlugen die Norwegerinnen erneut im Powerplay zu: Beppler-Alt kassierte in der 48. Minute eine Zeitstrafe wegen Stockschlags, ein Pass von Gidske fand den Weg durch die deutsche Box zu Eriksen, welche nur noch einschieben musste. Deutschland bewies jedoch Moral: Nur 32 Sekunden später versenkte Randi Kleerbaum nach Pass von Luise Andrä unhaltbar im langen Eck. Im Anschluss drückte Deutschland aufs norwegische Tor und kam zu einigen Chancen. Eine davon entschärfte Ellis in der 57. Minute locker mit einer Hand und leitete den Gegenangriff ein. Eriksen fand Lunde, welche per Schlagschuss zum 1:4-Endstand traf.
Torschützin Randi Kleerbaum zum Spiel: „Am Ende konnten wir nicht mehr dagegen halten. Wir haben es beim Polish Cup geschafft noch aufzuholen, aber dieses Mal haben wir es nicht mehr geschafft – technisch und körperlich. Der letzte Zentimeter hat gefehlt.“
Best Player auf deutscher Seite wurde Christa Brünn, die sich mit mehreren starken Saves auszeichnen konnte. Am morgigen Samstag haben die U19-Damen spielfrei, am Sonntag kommt es zum letzten Spiel gegen Kanada.
Die offiziellen Statistiken zum Spiel gibt es hier.
Fotos: Elke Scholz