Seit Jahrzehnten sorgt die Entwicklung des Damen-Floorballs in allen Teilen Deutschlands für Kopfzerbrechen: Wie gelingt es, den etablierten und leistungsorientierten Vereinen gerecht zu werden und gleichzeitig aber auch den vielen Vereinen, die beginnen, sich im Damen-Floorball und speziell in der Mädchen-Nachwuchsarbeit zu engagieren, ein optimales Umfeld für eine mittel- und langfristige Entwicklung zu bieten? Im ersten Jahr, in dem auf eine Bundesliga-Spielrunde mangels ausreichend interessierter Vereine verzichtet wurde, wollen wir von floorball.de aufrufen, dass regelmäßig von aktuellen Entwicklungen aus dem Mädchen- und Damen-Floorball berichtet wird. Den Anfang macht Jens Vogt vom UHC Sparkasse Weißenfels, der vom ersten U13 Juniorinnen Kleinfeld-Spieltag der Spielbetriebskommission-Ost informiert:
 
So viele wie nie – 53 Mädchen beim ersten Spieltag der U13
 
“Es ist ein großer Erfolg für die jahrelange Arbeit der Vereine: Beim ersten Spieltag der Juniorinnen in der Altersklasse U13 der SBK-Ost trafen sich am Samstag, den 15. November, in Weißenfels 53 floorballbegeisterte Mädchen. Da die SG Elster/Landsberg nebenbei noch spielfrei hatte, kann man in dieser Liga also insgesamt mit mehr als 60 Spielerinnen in 7 Teams rechnen. So stark war selbst im (mädchen-)floorballbegeisterten Osten noch nie eine reine Juniorinnenliga. Im Jahr, in dem leider kein Bundesligaspielbetrieb zustande kam, ein Zeichen für die Zukunft.
 
Dass die Saison durchaus auch spannend werden kann, zeigten dann auch die Spiele. Fast alle Partien waren eng, lediglich die Magdeburgerinnen, die eher mit einer U11-Mannschaft den Weg nach Weißenfels antraten, zahlten ein wenig Lehrgeld. Trotzdem hatten sie Spaß, wenn sie selbst bei großem Rückstand ein Tor erzielten. Das engste Spiel lieferten sich die Gastgeberinnen vom UHC Sparkasse Weißenfels gegen die Mädchen der Red Devils Wernigerode. Nach mehreren Führungswechseln ging es beim Stand von 5:5 in die Verlängerung, in der Leonie Vogt für den UHC den entscheidenden Treffer im Sudden Death erzielte. Aber auch die nach diesem Spieltag in der Tabelle führenden Feuerfrösche Großörner zeigen seit vielen Jahren tolle Nachwuchsarbeit und wurden mit zwei Siegen gegen Magdeburg und Quedlinburg belohnt. Als sechstes Team war der MFBC Leipzig dabei, die sich dem Gastgeber mit 3:7 geschlagen geben mussten und danach Magdeburg klar schlugen. Insgesamt zeigt sich bei allen Mädchen viel Freude am Floorball und ein deutlich besseres Niveau als noch vor vier Jahren. Die Ursache liegt  dabei ganz klar bei denen, die sich in ihrer Freizeit darum bemühen, den Spielerinnen ihr Wissen zu vermitteln. Ob nun Stefanie Dabrowski in Wernigerode, Heike Rummel in Quedlinburg (als Lehrerin seit 1997 für den Floorball aktiv), Ulrike Czerny (ehemalige Floorballerin), Kerstin Neumann in Weißenfels oder Annett Liebing in Großörner, überall gibt es sehr engagierte Damen, die sich über viele Jahre gerade auch für die Mädchen stark machen. Aber auch mit den Nationalspielerinnen Sarah Patzelt und im letzten Jahr Carla Benndorf, die die Trainings in Weißenfels unterstützen, gibt es wichtige Vorbilder für die kommende Generation. Außerdem hat die Einführung der Deutschen Meisterschaften im U16 Juniorinnen-Bereich nochmals für einen zusätzlichen Schub gesorgt – ist es doch ein Ziel, auf das es sich lohnt hinzuarbeiten.”
Spielergebnisse und Tabelle:
https://sbkost.saisonmanager.de/index.php?seite=table&table=998
 
 
Info: Wer aus seiner Region von aktuellen Entwicklungen, Projekten und Erfahrungen berichten will, ist mehr als herzlich eingeladen – eine Mail inklusive Fotomaterial an moek@floorball.de reicht aus. Unser Ziel ist es, dass wir alle gemeinsam den Floorballsport für die Damen weiter voranbringen.