Nach einem spannenden zweiten Spiel in der Finalserie kann Weißenfels mit einem 8:6-Sieg ausgleichen und überzeugt dabei mit mannschaftlicher Geschlossenheit.
Wenig Action in den ersten Minuten des Spiels. Wernigerode mit mehr Ballbesitz, allerdings auf beiden Seiten kaum Torchancen. Nach sieben Minuten fällt dann das 1:0 für Weißenfels aus dem Nichts: Naumanen spielt einen starken Querpass, Eskelinen zieht ab, Blume pariert, Nordh ist da für den Abpraller und schießt sein fünftes Tor in der Finalserie. Fun fact: bis zu diesem Zeitpunkt hat kein anderer Weißenfelser seit dem Halbfinale getroffen. Der UHC hat direkt eine weitere gute Torchance, danach verflacht das Spiel aber wieder. Wernigerode spielt viel über Point und meist mit einem Spieler im hohen Slot, kommt aber nicht wirklich zu Abschlüssen. Beide Teams zeichnen sich soweit vor allem durch Vorsicht aus, es wird keinerlei Pressing gespielt. Nach einer Viertelstunde fallen dann doch noch weitere Tore im Drittel: Kuittinen gleicht aus der Halbdistanz aus, Herlt antwortet mit einem Direktschuss fast von der Mittellinie. Weißenfels geht mit der 2:1-Führung in die Pause.
Direkt nach Anpfiff des zweiten Drittels trifft Tim Böttcher zum 3:1 für Weißenfels. Danach nimmt das Spiel an Fahrt auf, es gibt mehr Abschlüsse, mehr Zweikämpfe und mehr Dribblings zu sehen. Nach acht Minuten setzt es dann die erste Zeitstrafe für Eskelinen, Weißenfels kann die Unterzahl aber unbeschadet überstehen. Nur eine Minute später spielt Böttcher nach einem Konter einen traumhaft selbstlosen Pass an den langen Pfosten, Weigelt muss nur noch einschieben, 4:1. Nach einigen Minuten können die Red Devils durch einen extrem schnellen Bauerntrick Piittisjärvis wieder auf zwei Tore heranrücken, Schlevoigt antwortet jedoch sofort mit einem No-Look-Schlenzer aus extrem spitzem Winkel. In den letzten Minuten des Drittels verkürzt Piittisjärvi erneut; Bernieck sorgt per Volley dafür, dass es mit der 3-Tore-Führung für Weißenfels in die Pause geht.
Knapp fünf Minuten sind im letzten Drittel vergangen als Piittisjärvi mit einem Traumpass die gesamte UHC-Abwehr seziert, Riechel kann unbedrängt einschießen. Kurz danach Brückner mit dem langen Auswurf auf Herlt, der mit dem Querpass auf den mitgelaufenen Eskelinen, 7:4. Offener Schlagabtausch jetzt, Wernigerode allerdings mehr und mehr am Drücker. Die nächste Zeitstrafe für Weißenfels, ausgesprochen gegen Herlt, kann Wernigerode durch Kuittinen nutzen, findet danach aber lange keine Lücken in der UHC-Abwehr mehr. Drei Minuten vor Spielende nimmt Coach Peter Gahlert seinen Torhüter Gary Blume für einen weiteren Feldspieler raus, in Überzahl erzielt Krupička das 6:7 und die Devils sind endgültig wieder dran. Die verbleibenden 120 Sekunden reichen jedoch nicht für den Ausgleich, in der letzten Spielsekunde kann stattdessen Weigelt noch einen Empty-Net-Treffer erzielen.
Somit endet eine spannende zweite Finalpartie mit 8:6 für den Gastgeber, der sich über die gesamte Partie betrachtet als den Tick gedankenschneller und vor allem vielseitiger präsentierte: ganze neun verschiedene Namen konnten sich im Spielberichtsbogen eintragen lassen. Wernigerode dagegen muss sich die starke Abhängigkeit von der ersten Linie vorwerfen lassen, die alle Treffer des Spiels erzielte.
Das dritte und entscheidende Finalspiel findet am Sonntag, 17.05, um 16:00 Uhr statt und wird erneut im Livestream auf floorball.de übertragen.
 
Text: Tilmann Gebhardt