Die dritte Niederlage im dritten WM-Gruppenspiel gegen Polen war bitter. Im Ergebnis muss das deutsche Team nun gegen die Gastgeberinnen ran. Im Playoff-Match um das Viertelfinale wartet am Dienstagnachmittag um 16 Uhr die Slowakei. Wir haben Bundestrainer Simon Brechbühler um seine Einschätzung gebeten.

Simon, 0:5 gegen Polen klingt deutlich. Macht etwas Hoffnung in Blick auf das entscheidende Spiel morgen gegen die Slowakei?

Vor allem das 0:3 in den ersten 20 MInuten war deutlich. Dann haben wir 40 Minuten das Ganze eigentlich im Griff gehabt, und nur noch ein Boxplay Tor und einen ins leere Tor bekommen. Es war schwierig, da sie 3:0 in Führung gehen und eine gute Defense spielen. Wir hatten nicht die besten Abschlusspositionen und nicht viel Glück im Abschluss. Wenn wir da vielleicht mit 1:3 in die Pause gingen, dann würde es anders aussehen. Ich finde, wir haben gut reagiert, aber im Abschluss waren wir zu wenig clever.

Du hast die Torhüterin Christa Brünn sehr früh ausgewechselt. Was wolltest du damit erreichen?

Ich habe als Coach zwei Möglichkeiten: Entweder ein Timeout oder ein Goalie-Wechsel. Da kann ich einen milden Impuls setzen. Es ging eigentlich nur darum, dass wir versucht haben, ein Signal zu setzen. „Ey come on wake up.“ Und ich glaube, dass ist uns dann auch nicht schlecht gelungen. Es ist natürlich immer brutal für die Torhüterin, wenn man ausgewechselt wird und nicht viel dafür kann.

Am Dienstag spielt ihr gegen die Slowakei, die heute spielfrei hatten und insgesamt ein starkes Team stellen…

Wir haben viele Videos gesehen. Und wissen sehr gut, dass die Slowakinnen stark sind.

Wir werden jetzt noch einmal diskutieren, wie wir das defensiv am besten meistern können. Die Slowaken spielen offensiv nach einem klaren System. Mal schauen, wie wir es schaffen, sie zu kontrollieren. Was wir sicher sagen können ist, dass sie der stärkstmögliche Zwischenrundengegner sind. Sie haben sehr viel in den letzten zwei Jahren für den Erfolg an der Heim-WM gearbeitet.

Wir versuchen einfach, unsere Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Was unser Vorteil sein kann ist, dass sie ein Heimspiel und damit den Druck haben, weil sie zu Hause unbedingt weiter kommen wollen. Wir können als Gast viel befreiter aufspielen.