Die deutsche Floorball-Nationalmannschaft der Damen hat das Auftaktspiel der Weltmeisterschaften im slowakischen Bratislava erwartungsgemäß gegen Schweden verloren. Gegen die amtierenden Weltmeisterinnen hieß es vor 315 Zuschauern am Ende sehr, sehr deutlich 2:23 (0:8, 2:6, 0:9).
Schon in den ersten Sekunden machten die Schwedinnen klar, dass sie nicht nur zum Spaß nach Bratislava gekommen sind. Lediglich 28 Sekunden brauchte Weltstar Anne Wijk bis zum Führungstreffer. Naja, und so ging es dann dahin: Die deutschen Damen waren bemüht, konnten aber gegen die läuferische, technische und taktische Überlegenheit der Skandinavierinnen schlicht nichts ausrichten. Die beste Chance auf deutscher Seite hatte Anna-Lena Best in der 19. Minute, die freistehend auf das schwedische Gehäuse zulief. Ihr Schuss wurde aber durch Torhüterin Sara Hjorting entschärft.
Vogelwild erfolgreich 
Was dann folgte, war zu großen Teilen vogelwild. Deutschland hatte Chancen, konnte diese aber durch Anna-Lena Best, Laura Neumann und Katja Timmel nicht nutzen. Letztere vergab sogar einen Penalty, was aber vielleicht gar nicht schlimm war, so hatten es die deutschen Damen mal zwei Minuten zumindest nur mit vier schwedischen Feldspielerinnen zu tun. Eine Mini-Verschnaufpause. Insgesamt fanden die deutschen Damen aber endlich in die Partie und kamen durch eine Willensleistung von Randi Kleerbaum in Minute 27 zum verdienten Ehrentreffer. Damit aber nicht genug: Nachdem es Strafzeiten hüben wie drüben hagelte, traf Alena Holst zum zwischenzeitlichen 2:11. Die frühere Mittelnkirchenerin, die mittlerweile für den UHC Laupen in der Schweiz spielt, kam gerade von der Strafbank und nutzte einen riesigen Freiraum zum vielumjubelten zweiten deutschen Tor. Die Schwedinnen antworteten, wie es für sie typisch ist, so dass nach Ende des zweiten Spielabschnittes ein 2:14 auf der Anzeigentafel stand.
Das offensive Pulver hatten die deutschen Damen dann verschossen. Im Schlussdrittel war es für Kuhlmann und Co. zusehends mühsam, mit den humorlos auf Torerfolg spielenden Schwedinnen mitzuhalten. Die Folge: Die Weltmeisterinnen kamen noch einmal zu neun weiteren Treffern, die nun Indra Reck einstecken musste. Die Weißenfelserin wurde für Christa Brünn eingewechselt, die später als beste deutsche Spielerin ausgezeichnet wurde. Am Rande: Eine kleine Auszeichnung, so zum Beispiel als “mutigste Spielerin”, hätte sich Anna-Lena Best verdient: Die 18-jährige Angreiferin von den Dümptener Füchsen versuchte auch im Schlussdrittel, einen Torerfolg gegen die Schwedinnen zu erzielen, scheiterte aber leider noch einmal unglücklich.
Brechbühler mit Mut und Ansätzen zufrieden 
Bundestrainer Simon Brechbühler war trotz des Klassenuntschiedes und des hohen Ergebnisses nicht komplett unzufrieden mit der Partie: “Zugegeben, wir haben 20 Minuten gebraucht, um reinzukommen. Aber gerade im zweiten Drittel waren wir mutig und die Spielerinnen haben sich dann auch vollkommen verdient mit zwei Toren belohnt. Im Schlussdrittel mussten wir dann einsehen, dass wenn die Schwedinnen noch mal einen Gang höher schalten, wir nicht mithalten können. Die positiven Ansätze und unser Mut haben mich aber gefreut.”
Am Sonntag müssen die deutschen Spielerinnen dann die nächste schwere Ausgangssituation meistern. Ab 15:30 Uhr warten die Medaillenkandidatinnen aus der Schweiz. Am Montag steht dann das wichtige Gruppenspiel gegen Polen bevor. Alle Partien gibt es live auf Sportdeutschland.tv.
Spielstatistik: http://iffwfc.org/ottelukooste.asp?sarjaId=35&ottelu_id=1496834241
Re-Live: http://sportdeutschland.tv/floorball/floorball-wm-frauen-deutschland-vs-schweden_2